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Brauchen wir einen multikulturellen Staat?

Reden/Artikel

Deutschland ist eine Einwanderungsgesellschaft - aber die Integration von Personen mit Migrationshintergrund lässt oft noch zu wünschen übrig. Wie könnte "die Politik" bzw. der deutsche Staat dies verbessern?

In Deutschland leben 15, 6 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund – 19 % der Gesamtbevölkerung Deutschlands sind also Einwandere oder deren Nachkommen. Eine beachtlich großer Anteil und dennoch ist die Integration dieser Menschen in der Vergangenheit oft nicht befriedigend gewesen.

Integration ist die Einbeziehung bzw. Eingliederung in ein größeres Ganzes, so lautet die Definition des Fremdwörterdudens. Integration muss auf mehreren Ebenen stattfinden – auf politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene.

Dabei sollten der Staat sowie die Gesellschaft insgesamt von den Migranten aber nicht verlangen, dass sie auf ihre Kultur, ihre Wurzeln und ihre Muttersprache vollständig verzichten. Vielmehr sollten wir uns als Gesellschaft bewusst werden, was für ein Privileg und welch wertvolle Bereicherung es ist in einer multikulturellen Gesellschaft zu leben. Eine bedingungslose Anpassung und die komplette Aufgebe eigener Werte usw. darf nicht von den Menschen verlangt werden.

Um politische Integration zu ermöglichen, ist es wichtig und unabdingbar, dass Migranten das aktive und passive Wahlrecht erhalten. Dazu ist die deutsche Staatsbürgerschaft nötig. Ein Einbürgerungstest ist sicher sinnvoll, aber der Staat sollte zukünftig auch eine doppelte Staatsbürgerschaft erlauben. Deutschland sollte keinen Migranten zwingen sich für eine Nation zu entscheiden, denn viele Migranten, die vielleicht sogar auch gesellschaftlich schon gut integriert sind, haben dennoch eine enge Beziehung zu ihren „Ursprungsland“ und dessen Kultur. Ihr Herz schlägt für beide Länder und der deutsche Staat sollte dies anerkennen und akzeptieren.
Ein Wahlrecht für alle, die legal in Deutschland leben, bedeutet politische Integration, denn nur so kann eine politische Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund garantiert werden. Und nur so haben diese Menschen die Möglichkeit sich aktiv an der Gestaltung unsere Gesellschaft, die nun auch ihre ist, zu beteiligen. Politische Partizipation ermöglicht den Menschen sich in die Politik einzumischen und sie zugestalten, z. B. in Form von Anträgen, Petitionen, Wahlen oder sogar als „echter, aktiver Politiker“ in einem Amt oder Gremium. Engagierten Menschen in Politik und Gesellschaft sollten keine Riegel in der Gestalt von Paragraphen vorgeschoben werden, weil sie nicht Last, sondern Bereicherung für ein Land bedeuten.

Mindestens genauso wichtig, wahrscheinlich aber sogar wichtiger wie die politische Einbeziehung, ist die gesellschaftliche Integration. Die Eingliederung von Menschen mit Migrationshintergrund in die deutsche Gesellschaft ist bislang nicht sehr erfolgreich gewesen. Die Entwicklung von Parallelgesellschaften, zunehmende Ausländerfeindlichkeit oder die Tatsache, dass Migranten, die größte Gruppe der Menschen bildet, die keinen Schulabschluss und keine Berufsausbildung besitzen, machen dies deutlich. Hier ist die Politik gefragt, die im Bereich Bildung Schüler, aber auch Eltern besser und gezielter fördern muss. Schüler aus Migrantenfamilien sprechen oft schlecht deutsch, ihre Eltern sind mit der deutschen Sprache und den Hausaufgaben überfordert. Diese Familien müssen gezielt unterstütz und gefördert werden. Extra Deutsch- und Leseunterricht, sowie Unterstützung bei den Hausaufgaben für Schüler und Erwachsene sollte für alle Migranten mit schlechten Deutschkenntnissen ermöglicht werden. Die Politik sollte an diesen Maßnahmen nicht sparen, denn nur wer die Sprache eines Landes beherrscht kann sich mit seinen Mitmenschen verständigen, einen gute Schul- und Ausbildung erlangen und sich so optimal integrieren. Ein anderes Bildungssystem würde sicher nicht nur Migranten helfen. Ein Schulsystem, in dem die Kinder nicht schon nach der vierten Klasse aufgeteilt werden, würde zum einen bedeuten, dass Schüler (mit Migrationshintergrund) länger Zeit haben sich (sprachlich) zu entwickeln. Außerdem zeigt die Tatsache, dass in meiner Schule von 1017 Schülern nur 20 ausländische Schüler sind, aber in der Regel viele Schüler mit Einwanderungshintergrund Hauptschulenbesuchen (so auch in meinem Wohnort), dass dieses Schulsystem nicht zur Integration und Motivation beitragen kann. Denn es ist sicher falsch, dass Migranten weniger intelligent sind als Schüler mit „deutschen Wurzeln“. Außerdem wird durch die frühe Selektion das knüpfen von Freundschaften zwischen Migranten und Nicht-Migranten erschwert, gleichzeitig fördert es die Entstehung von Vorurteilen.

Aber gesellschaftliche Integration bedeutet noch mehr als nur gerechte und gleiche Bildungschancen für Migranten zu ermöglichen. Gesellschaftliche Integration meint auch, dass sich die Menschen in die Gesellschaft eingliedern, konkret also sich in Vereine, Bürgerinitiativen, Verbänden oder ähnlichen engagieren. Die Politik sollte beide Seiten der Gesellschaft, also Migranten und Deutsche, zum Dialog, zu mehr Offenheit und Toleranz auffordern. Sie sollte Projekte und Initiativen zum interkulturellen Austausch fördern, dadurch können Vorurteile abgebaut werden, Interesse und Verständnis für die jeweils andere Kultur, Religion, Lebensweisen und Werte geweckt werden.
Es ist wichtig Migrantenkinder so früh wie möglich in ihre multikulturelle Gesellschaft zu integrieren, damit sie später nicht in ein Leben in einer Parallelgesellschaft fliehen. Dazu wäre es auf kommunal politischer Ebene sinnvoll, die Mitgliedschaft in Vereinen von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu fördern und eventuell auch finanziell zu unterstützten, falls ihre Familien finanziell dazu nicht in der Lage sind.
Wenn es um gesellschaftliche Integration geht ist sicher vor allem die Initiative der Migranten selbst gefragt, aber auch der andere Teil der Gesellschaft und die Politik müssen auf diese Menschen zugehen und sie unterstützen.

Die Integration auf wirtschaftlicher Ebene, wie ich sie nennen will, muss zu einem zentralen Ziel der Integrationspolitik werden. Ziele sollen die vollständige Eingliederung von Migraten auf dem Arbeitsmarkt sein. Dazu muss der Staat die Möglichkeit für eine gute (Aus-)Bildung von Menschen mit Migrationshintergrund schaffen. Migranten sollte besonders zu einem Studium ermutigt werden, etwa wenn nötig durch Unterstützung bei Anträgen und Formularen für Bafög usw., finanziell durch Stipendien und mit falls nötig mit weiteren Sprachkursen. Um die wirtschaftliche Integration von Migranten zu erleichtern, die schon einen ausländischen Bildungs- oder Berufsabschluss haben, soll der Staat nun endlich und ohne großen Hürden alle ausländischen Abschlüsse anerkennen. Gute Bildung ermöglicht den Erwerb eines guten Arbeitsplatzes und folglich ein sicheres Einkommen, ohne auf Sozialleistungen angewiesen zu sein. Für Migranten ist die besonders wichtig, denn so können sie sich besser in die Gesellschaft eingliedern. Zunächst werden sie nicht mehr als faul und Niesnutzer des deutschen Sozialsystems deklariert. Schließlich bringt ein guter Arbeitsplatz einen besseren Lebensstandart mit sich; Migranten können in eine höhere Schicht aufsteigen. So werden automatisch Parallelgesellschaften aufgelöst.

Eine wichtige und schwere Aufgabe der Politik zur Förderung der Integration wäre die Auflösung von „Gettos“ und Stadtvierteln, in denen überwiegend nur Menschen ohne deutsche Wurzeln leben. Diese Gettos fördern nämlich Parallelgesellschaften und hemmen die Eingliederung in das gesellschaftliche Zusammenleben. Ein Austausch zwischen den Kulturen, gegenseitiges Kennenlernen und Verständnis für die Situation des anderen oder sogar Unterstützung sind so nicht möglich. Auch wenn Politiker wahrscheinlich nicht all so viel Einfluss auf die Entstehung und Rückbildung von Gettos haben, so sollten sie doch durch Städtebauplanung oder ähnliche Maßnahmen versuchen, nachbarschaftliche, multikulturelle Stadtviertel zu gestalten.
Eine gute Integrationspolitik besteht meiner Meinung nach aus einer ausgewogenen Mischung von „fördern und fordern“ und der Einbeziehung der gesamten Gesellschaft.

 
Veröffentlicht am 09.02.2011
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